Was ist die Baumassenziffer?
Die Baumassenziffer (BMZ) ist eine zentrale Grösse in der Bauplanung und beschreibt das Verhältnis des oberirdischen Bauvolumens zur Grundstücksfläche. Sie legt fest, wie viele Kubikmeter Bauvolumen pro Quadratmeter Grundstücksfläche entstehen dürfen. Diese Kennzahl ist Teil des Baugesuchs und ermöglicht den Behörden, die geplante Bebauungsdichte eines Projekts zu prüfen und sicherzustellen, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. In der Schweiz löst die Baumassenziffer die Ausnützungziffer in vielen neuen Planungs- und Baugesetzen (PBG) ab.
Gesetzliche Regelungen zur Baumassenziffer
Die Baumassenziffer ist in den kantonalen Planungs- und Baugesetzen (PBG) oder in der Verordnung zum Planungs- und Baugesetz (PBG) festgelegt. Traditionell wurde sie genutzt, um die Bebauungsdichte in Gewerbe- und Industriegebieten zu regulieren. Mittlerweile ist sie jedoch auch im Wohnungsbau relevant, um die Nachverdichtung in städtischen Gebieten zu fördern. Besonders durch die Raumplanungsrevision von 2014 wird die Baumassenziffer genutzt, um Baulücken effizient zu nutzen und vorhandene Flächen besser auszuschöpfen. Die exakten Regelungen sind kantonal unterschiedlich und passen sich an regionale Gegebenheiten an.
Berechnung der Baumassenziffer
Die Baumassenziffer wird berechnet, indem das Bauvolumen durch die anrechenbare Grundstücksfläche geteilt wird. Wenn das Bauvolumen eines Gebäudes beispielsweise 300 Kubikmeter beträgt und die Grundstücksfläche 600 Quadratmeter grss ist, ergibt sich eine Baumassenziffer von 0,5. Diese Formel hilft Architekten und Planern, das Bauvolumen eines Projekts an die gesetzlichen Anforderungen anzupassen und sicherzustellen, dass die Bebauungsdichte nicht überschritten wird.
Was ist das Bauvolumen?
Für die Berechnung der Baumassenziffer wird das oberirdische Bauvolumen verwendet, das sich auf den Raum bezieht, der oberhalb des massgebenden Terrains liegt. Zur Bestimmung des Bauvolumens wird die Grundfläche des Gebäudekörpers (also Länge mal Breite) mit der Höhe des Gebäudes multipliziert.
Anrechenbare Gebäudeteile sind unter anderem:
- Grundkubus des Gebäudes entsprechend seiner Aussenmasse
- Dachaufbauten (z. B. Klimaanlagen oder Dachgauben)
- Vordächer und Dachvorsprünge (bei mehr als 1,5 m Ausladung)
- Offene Bauteile wie Balkone
Nicht anrechenbare Bauteile:
- Überdachte Hauseingänge
- Offene Dacheinschnitte oder nicht wasserdicht überdachte Bauteile
- Brüstungen, Freitreppen, Antennen und Fotovoltaikanlagen
- Öffentliche Verkehrswege auf eigenem Grund
- Aufschüttungen und Dachbegrünungen
Die genaue Definition der anrechenbaren Gebäudeteile gewährleistet, dass das Bauvolumen korrekt berechnet und nur die relevanten Bauteile in die Baumassenziffer einbezogen werden.
Was gilt als massgebendes Terrain?
Zur Ermittlung der Baumassenziffer wird das Volumen über dem massgebende Terrain berücksichtigt, das entspricht dem Volumen über dem natürlichen Geländeverlauf des Grundstücks. Falls der ursprüngliche Verlauf durch frühere Erdarbeiten verändert wurde, wird auf den natürlichen Geländeverlauf der Umgebung zurückgegriffen. In besonderen Fällen, wie etwa aus planerischen oder erschliessungstechnischen Gründen, kann das massgebende Terrain im Baubewilligungsverfahren festgelegt werden, um eine genaue Bebauungsdichte zu gewährleisten.
Unterschied zwischen Baumassenziffer (BMZ) und Ausnützungsziffer (AZ)
In der Schweiz gibt es zwei zentrale Kennzahlen zur Regulierung der Bebauungsdichte eines Grundstücks: die Baumassenziffer (BMZ) und die Ausnützungsziffer (AZ).
- Baumassenziffer (BMZ): Sie beschreibt das Verhältnis des Bauvolumens zur Grundstücksfläche und regelt damit das maximal zulässige Bauvolumen pro Grundstück.
- Ausnützungsziffer (AZ): Die AZ hingegen legt das Verhältnis der nutzbaren Geschossfläche zur Grundstücksfläche fest und reguliert somit die maximal zulässige Geschossfläche auf einem Grundstück.
Diese beiden Kennzahlen dienen der Regulierung der Bebauungsdichte und bieten Bauplanern und Immobilienentwicklern einen präzisen Rahmen, wie Grundstücke optimal und effizient genutzt werden können.